Kontrollierte Lüftung gehört zur energetischen Sanierung

Ein fachgerecht wärmegedämmtes Haus hat fast nur Vorteile, aber leider auch einen Nachteil. Beginnen will ich aber mit den Vorteilen:

  • warme Wände sind trocken und damit frei von Schimmel
  • keine Zugerscheinungen
  • viel Energie und CO2 kann eingespart werden – Stichwort Klimawandel
  • das wiederum spart viel Geld, vor allem bei steigender CO2 Steuer
  • moderne umweltschonende Heizsysteme wie Wärmepumpen brauchen Flächenheizungen und diese funktionieren nur in gut gedämmten Häusern

Jetzt zum Nachteil der energetischen Sanierung:
Energetisch sanierte Gebäude sind immer luftdicht. Das heißt wo früher durch luftundichte Fenster und Dächer frische Luft ins Haus kam, ist plötzlich kein Luftaustausch mehr möglich. Trotzdem produzieren wir Menschen durch atmen, kochen, putzen und Emissionen aus Möbeln usw. immer noch Schadstoffe und Gerüche, die auf Dauer das gesunde Raumklima stark belasten.
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Covid-19: „Im Alltag eher aufs Lüften konzentrieren als auf ständiges Desinfizieren“…

Christian Drosten im Deutschlandfunk

Bei großzügigen Wohnungen oder Einfamilienhäusern mit verhältnismäßig wenigen Bewohnern pro qm kann dies durch regelmäßiges Lüften in den Griff bekommen werden. Unterstützen können in diesem Fall Wand- und Deckenoberflächen die Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können. Naturkalkputz kann zudem einen Teil der Schadstoffe aus der Luft eliminieren.

Sobald mehrere Menschen in einem Raum sind oder, wie heute immer häufiger, den ganzen Tag im Home Office gearbeitet wird, sieht die Sache schon ganz anders aus. Jetzt muss so häufig gelüftet werden, dass viel Energie zum Fenster raus gelüftet wird. Dies ist nicht nur unter dem Aspekt der CO2 Einsparung schlecht, sondern einfach nicht komfortabel und zeitgemäß.

Frische Luft ist gesund

Frische Luft ist gesund und im Winter aber leider kalt und trocken. Hier kommt die kontrollierte Lüftung ins Spiel. Durch moderne Wärmetauscher im Lüftungsgerät wird die kalte Außenluft durch die ausströmende warme Raumluft erwärmt. Gleichzeitig übergibt die Raumluft einen großen Teil ihrer Feuchtigkeit an die trockene frische Luft. Das hat viele entscheidende Vorteile:
– es geht fast keine Energie verloren und die Wohlfühltemperatur wird nicht durch ständiges Lüften gestört
– die Luftfeuchtigkeit sinkt nicht unter den kritischen Wert von 40% relativer Luftfeuchtigkeit
– für Allergiker können Pollenfilter in die Zuluft eingesetzt werden
– im Zeiten der Pandemie kann durch dauernde kontrollierte Lüftung die Virenlast in der Luft vermindert werden (https://www.zehnder-systems.de/corona-lueftung)

Man kann Lüftungsanlagen prinzipiell in 2 Kategorien unterteilen:

Zentrale Lüftung

Hier wird die Luft von draußen und die Abluft aus den Räumen in einem zentralen Gerät angesaugt. Im Gerät sitzt der Wärmetauscher und mögliche Filter. Die frische Luft wird dann über Schläuche oder Kanäle in die einzelnen Räume verteilt. Es gibt typische Zulufträume wie z.B. Wohn- und Schlafzimmer und typische Ablufträume wie Küche, Bad und WC.
Vorteile:
– praktisch nicht hörbar
– sehr effektiv
– gut regulier- und planbar

Dezentrale Lüftung

Die dezentrale Lüftung kommt ohne Luftschläuche und Kanäle aus. In der Regel sitzen die Geräte in der Außenwand und die Luft strömt direkt in den Raum oder aus dem Raum heraus. In diesen Geräten sitzt dann auch die ganze Technik. Es gibt die Möglichkeit nur ein einzelnes Zimmer oder eine ganze Wohnung mit mehreren solcher Geräte zu lüften, diese sind dann entweder über Funk oder eine elektrische Steuerung miteinander verbunden.
Vorteile:
– einfache, auch nachträgliche Installation oft problemlos möglich
– niedrigere Kosten
– große Auswahl an verschiedenen Systemen und Geräten

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